SICHERHEIT

Abfall enthält Schadstoffe. Wenn diese in die Umwelt strömen, können sie die Natur angreifen. Deswegen machen sich Bürger, die in der Nähe von Deponien wohnen, oft Sorgen um ihre Gesundheit. In Aurach und Umgebung sind diese aber völlig unbegründet. Dies zeigt die Müllumladestation und Deponie „Im Dienstfeld“. Sie besitzt ein ausgeklügeltes System aus Überwachung, Kontrolle und Sicherung. Eine Wetterstation, regelmäßige Emissionsmessungen und eine 24-Stunden-Computerüberwachung gewährleisten, dass der Abfall niemanden gefährdet.

Sicherheit für unsere Gewässer

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Verschiedene Schutzschichten verhindern, dass Schadstoffe aus dem Abfallberg in die Umwelt gelangen.

Vor allem den Wasserschutz hat sich der Abfallbeseitigungsverband (ABV) auf die Fahnen geschrieben. Schon von Beginn an ist die Deponie deshalb nach unten hin gut gesichert: Als Basisabdichtung befindet sich unter dem Abfallberg eine 60 Zentimeter dicke Lehmschicht die verhindert, dass verunreinigtes Wasser in den Untergrund gelangt. „Wir müssen das Grundwasser schützen, damit unsere Gewässer nicht verschmutzt werden“, erklärt Wolfgang Lutz, Umwelttechniker der Deponie „Im Dienstfeld“.

Sogenannte Sickerwasserrohre fangen außerdem das Wasser, das auf seinem Weg durch den Abfallberg verunreinigt wurde, oberhalb der Lehmschicht auf. Die Rohre leiten es in eine Reinigungsanlage weiter. Nach der Säuberung durchläuft das komplett entmineralisierte Wasser schließlich noch eine Kontrollstation. Überschreitet es bei der Prüfung auf Schadstoffe keine Grenzwerte, kann es bedenkenlos in den angrenzenden Haselmühlgraben eingeleitet werden.

Und auch das Regenwasser, das über die Müllumladestation läuft, kann nicht ungehindert abfließen: Der sogenannte Multifunktionskanal trennt sauberes von verunreinigtem Wasser. Das schadstoffbelastete Wasser leiten die Rohre nun ebenfalls in die Sickerwasserreinigung. Wie das Sickerwasser läuft es erst in den Haselmühlgraben ab, nachdem es auf seine Reinheit überprüft wurde.
 

Emissionen – alles im Blick

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Wolfgang Lutz untersucht das Sickerwasser zum Beispiel auf Inhaltsstoffe, Geruch und Leitfähigkeit. Im neuen Betriebsgebäude hat er dafür ein eigenes Labor.

Um einen Überblick über die Entwicklung der Deponie und die Emissionen zu behalten, führen Mitarbeiter und Externe regelmäßige Messungen durch. Dabei achten sie darauf, dass festgesetzte oder vorgeschriebene Grenzwerte nicht überschritten werden. Auch hier spielt das Wasser wieder eine bedeutende Rolle: „Einmal in der Woche entnehmen wir Sickerwasserproben, um Rückschlüsse über den weiteren Werdegang der Deponie zu ziehen und zu wissen, wie sich das Wasser weiterentwickelt“, schildert Umwelttechniker Wolfgang Lutz. Außerdem untersuche ein externes Wasserlabor vier Mal im Jahr das Grundwasser.

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An der Leitung jedes einzelnen Gasbrunnen kann Wolfgang Lutz eine Probe entnehmen. So überprüft er die Zusammensetzung des Deponiegases.

Die Gasemissionen der Deponie behalten die Mitarbeiter ebenfalls im Auge. Die Kunststoffplane auf dem Abfallberg verhindert, dass Gase in die Umwelt austreten. Hat sie ein Loch, reparieren es die Mitarbeiter umgehend. Um die Gaszusammensetzung zu überprüfen, entnimmt Umwelttechniker Lutz regelmäßig Proben an den Rohrleitungen der Gasbrunnen. Außerdem führt ein unabhängiges Ingenieurbüro regelmäßig die sogenannte Abgassonderuntersuchung an den Gasmotoren durch. Dabei überprüft es, ob die Gasemissionen aus den Blockheizkraftwerken Grenzwerte überschreiten.

Sämtliche Messwerte der Gas- und Wasseruntersuchungen leitet der ABV an die zuständigen Behörden weiter – wie beispielsweise an die Regierung von Mittelfranken, das Wasserwirtschaftsamt und das Landesamt für Umweltschutz. Interessierte Bürger können diese Daten im Jahresbericht der Müllumladestation und Deponie „Im Dienstfeld“ nachlesen.

Unterstützung durch Computer und Wetterstation

Zur Sicherheit auf der Müllumladestation und der Deponie trägt auch die Wetterstation bei: Das Wetter hat enorme Auswirkungen auf Abfallberg und Umladestation. So beeinflusst beispielsweise die Regenmenge den Wasserhaushalt des Berges und somit die Produktion von Deponiegas. Der Wind kann außerdem bei nicht ausreichender Barriere den Abfall der Müllumladestation auf der gesamten Deponie verteilen. Um das zu verhindern und negativen Wettereinflüssen vorzubeugen, zeichnet die Wetterstation sämtliche Wetterdaten auf und speichert diese ab.

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Computerprogramme überwachen die Deponie rund um die Uhr. Wenn Grenzwerte überschritten werden, melden sie es sofort.

Hierbei ist es hilfreich, dass die Deponie durch ein leistungsfähiges EDV-System vernetzt ist. Wolfgang Lutz erklärt: „Computerprogramme steuern und überwachen sämtliche Vorgänge – von der kontinuierlichen Entgasung über die Gaszusammensetzung bis hin zu Wasserrückführung und Energiezählern.“ Werden Grenzwerte überschritten, meldet das System dies sofort. Damit die Mitarbeiter die Deponie und Müllumladestation „Im Dienstfeld“ rund um die Uhr überwachen können, speichern die Programme die Messdaten online ab. So ist es möglich, auch nach Dienstschluss noch für die Sicherheit von Mensch und Umwelt zu sorgen.